Einführung in Psychosoziale Notfallvorsorge: Lehrgang an der ASB-Landesschule

„Ein bisschen trösten? Das kann doch jeder.“ Doch was so einfach klingt, ist in komplexen Einsatzsituationen nicht immer so offensichtlich.

Einsatzkräfte erleben immer wieder Situationen, in denen es eben nicht ausreicht, „ein bisschen zu trösten“ und in denen sie sich hilflos oder überfordert fühlen. Um Helferinnen und Helfer auf genau solche Situationen vorzubereiten, hat der ASB NRW gemeinsam mit dem ASB Hessen in den vergangenen Jahren psychotraumatologisch fundierte Konzepte entwickelt, die Vorgehensweisen aufzeigen, wie Helferinnen und Helfer im Katastrophenschutz verantwortungsbewusst und effektiv mit Menschen umgehen können, die akut psychisch belastet sind, z.B. nachdem soeben eine nahe stehende Person gestorben ist.

 

NRW

 

17 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen ASB-Regionalverbänden in Nordrhein-Westfalen haben nun einen solchen Lehrgang in psychosozialer Notfallvorsorge (PSNV) an der ASB-Landesschule in Erftstadt in Kooperation mit dem ASB-Bildungswerk absolviert.

Dozent Alexander Strombach vom ASB Hessen (Foto) führte die Helferinnen und Helfer mit zahlreichen Praxisbeispielen und Filmausschnitten in die Grundelemente der Psychotraumatologie ein. Anhand von konkreten Beispielen konnten sie die Basiselemente der PSNV einüben.

Auch die Grenzen der Kriseninterventionsarbeit wurden thematisiert, ebenso eine kurze Einführung in die Bereiche Basis-PSNV beim Massenanfall von Verletzten (MANV), das Thema Einsatzkräftenachsorge sowie Abgrenzung von PSNV und Therapie.

Nach dem zweitägigen Workshop fühlen sich die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräfte des Rettungsdiensts und Katastrophenschutz nun gut darauf vorbereitet, , trauernde und belastete Menschen – vor Ort und im Rahmen ihres Einsatzes – strukturiert zu betreuen.
Foto: ASB NRW